Anbei a shens gedicht….

Anbei a shens gedicht….

Ich hab en wunderschöne Gadde,
eingezäunt mit lauder Ladde.
Die Ladde hörn uff kurz vorm Bodde,
damit se net faul wern un net verrodde.

Weil ich Brombeern zu pflügge hadde,
war ich neulich in meinem Gadde.
Und wie ich so durch die Ladde gucke,
kimmt ener gelaufe, als wär er meschugge.

Er kimmt immer näher, ich denk schon: „nanu“,
der kimmt ja direkt uff mein Laddezaun zu.
Da is er am Zaun, guckt nunder un nuff,
ich steh mäuschenstill und denk: „jetzt paß uff“.

Daß ich net blind worn bin, is noch e Wunner,
denn der Kerl läßt grad vor mir die Hose nunner,
Um sich dann ganz bedächtig zu bücke
un sich e Mordsding aus`m Kreuz zu drücke.

Doch eh der Sege kam von obbe,
hab ich mei Schipp durch de Zaun durchgeschobbe.
Ich hab dann gestande un es Lache verbisse,
derweil hat der uff mei Schipp geschisse.
Als der Schippenstiel sich fast verboge,
hab ich mei Schipp schnell fortgezoge.

Es kam prompt so, wie ich`s gedacht,
der Scheißer wollte gucke, was er gemacht.
Er dreht sich um, tut die Auge uffreiße
un guckt ganz entgeistert, wo ist denn mei Scheiße?

Erst guckt er ins Gras und dann uff sei Schuh
un denkt, des geht doch nicht richtig zu.
Sei Knie die wern ihm schon ganz lasch,
er faßt an sei Kopp un dann an de Arsch.
Und als er sich dabei die Finger verschmiert,
da weiß er, hier is e Wunner passiert.

Er kimmt net mehr raus aus dem Staune un Stutze,
vor Schreck vergißt er, de Arsch abzuputze.
Er rafft sich de Hos hoch un rennt dann fort,
vor Angst und Graus vor dem unheimlichen Ort.

Ich konnt an dem Tag kei Beere mehr pflücke,
ich konnt nix schaffe, mich net recke und bücke.
Den ganzen Tag hab ich nur gelacht,
weil ich mit meiner Schipp e Wunner vollbracht.

Dem Kerl hab ich dann noch nachgerufe:
„Hab Dank – du ruchloser Kacker,
die Schipp voll hat grad noch gefehlt uff mein Acker“.

Ein paar Tage später – ich bin in meim Gadde,
da seh ich am Zaun schon wieder e Schadde.
Ich geh hin un bin von de Socke,
tut doch da wieder der Scheißer hocke.

Na warte, denk ich, dich will ich mal necke
un schon bin ich hinner mei Brombeerhecke.
Ich lauf schnell zum Stall, wo die Hühner sitze,
um mir aus dem Nest e Ei zu stibitze.

Dann nehm ich mei Schipp un schleich uff de Socke,
zurück an de Zaun, wo de Scheißer tut hocke.
Er sucht grad Papier , um de Hinnern zu putze,
ich denk, „paß uff, die Zeit muß de nutze“.

Schnell hab ich ihm, des is net geloge,
mit de Schipp die Scheiß wieder weggezoge.
Un an die Stell, wo er vorher sei Haufe gemacht,
leg ich das Ei ganz leise und sacht.

Es kam auch, wie ich es mir gedacht,
der Scheißer wollt gucke, was er gemacht.
Er dreht sich um, tut die Auge uffreiße
un denkt ganz entgeistert, des is doch kei Scheiße!

Des is doch en Ei, wie`s die Hühner tun lege,
er kann es net fasse, … doch dann tut er laufe
un schreit: „Frau, mer brauche ken Eier mehr zu kaufe“!

Un dann erklärt er ihr klipp und klar,
wie das beim Scheiße am Laddezaun war.
Sei Frau meint, daß mußt du erstmal beweise,
en Mensch kann doch kei Ei net scheiße.

Da sagt der Mann, na gut un schön,
beim nächste Kacke kannstes ja sehn.
Doch mußte warte schon bis morge,
denn heute kann ich des net mehr besorge.

Am annern Tag war`s dann soweit.
Frau, ruft er, jetzt is hechste Zeit!
Komm schnell mit deim Hut un stell en mir unner,
sonst fallen die Eier so hart nach drunner.

Die Frau kimmt gelaufe so schnell se nur kann,
er hockt sich am Bodde,un fängt gleich an.
Sei Arsch der tut krache, wie`n Gewitter im Mai,
doch was da rauskimmt, des is ken Ei.

Sie guckt in den Hut un fängt an zu schänne
um anschließend wild in de Stubb rumzurenne.
Se tritt ihn in Hinnern und schreit voller Wut:
„mich haste beschisse un auch noch mei Hut“!

Ich kann es euch sage, denn ich muß es ja wisse,
an mei Gaddezaun hat der net mehr geschisse.

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