Der WDR plant, seine Internetpräsenz drastisch zu reduzieren. Damit fügt sich die Leitung der Sendeanstalt den neuen gesetzlichen Regelungen des zwölften Rundfunkänderungs- Staatsvertrages. «Wir bedauern, dass wir auf Angebote verzichten müssen, die bei unserem Publikum sehr beliebt waren», kommentierte WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz die Maßnahme. Serviceangebote wie die bei jungen Usern beliebte Flirtbörse «1Live Liebesalarm», das virtuelle Tierheim oder zahlreiche Spiele werde es demnach künftig nicht mehr geben, teilte das WDR-Fernsehen am Freitag in Köln mit.
Mit den neuen Vorgaben kommt der Gesetzgeber den Forderungen zahlreicher Verleger sowie privater Programmanbieter nach, die bereits häufiger eine Schmälerung des Onlineangebots der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten gefordert haben. Sie hatten sich über die Konkurrenz beschwert, die ihnen durch die Internetdienste der öffentlich-rechtlichen Anstalten entstehe, mitfinanziert über die allgemein erhobene Rundfunkgebühr. Der Vertrag tritt ab dem 1. Juni in Kraft.
[B]ZDF kürzt[/B]Von der Begrenzung des Onlineservice sind auch andere Sender betroffen. Auch das ZDF wird in den kommenden Monaten seine Servicepalette im Internet drastisch verringern – insgesamt um rund 80 Prozent. Dies bestätigte Unternehmenssprecher Alexander Stock.
Dabei sollen nicht nur die Dienstleistungen gekürzt werden, sondern auch die virtuell angebotenen Inhalte. Zeitungen- und Zeitschriftenverleger, wie etwa Hubert Burda, hatten mehrfach über die zu textlastige Internetpräsenz von ARD und ZDF geklagt, die sich so zu einer Art «elektronischer Presse» entwickeln würden. Dem schiebt der Gesetzgeber mit dem neuen Rundfunkstaatsvertrag nun einen Riegel vor: Das Onlineportal sport.zdf.de wird künftig um 18.700 Textdokumente gekürzt, zdf.de nimmt in den nächsten Monaten sogar 46.800 Dokumente aus dem Netz.
Quelle: netzeitung.de
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